Sämerei

Kräuter aus eigenem Anbau

Was blüht, duftet und ist gesund und lecker? Genau, ein Kräuterbeet!

Die Freude zu beobachten, wie sich aus Kräutersamen kleine Pflänzchen und dann vielleicht sogar eine bezaubernde Blütenpracht entwickeln, kann sich jede/r gönnen.

In jedem Garten, auf der Terrasse und sogar auf kleinstem Raum im Balkonkasten oder im Blumentopf am Fenster kann aus Kräutersamen ein kleines Paradies für Menschen, Bienen und Hummeln entstehen.

Appetitlich, aromatisch und gehaltvoll

Frischer geht’s nicht! Direkt vom Beet oder vom Kräutertopf in die Küche – das gibt es sonst höchstens im Sternerestaurant. Kräuter verleihen vielen Gerichten erst die richtige Würze.

Ihre aromatischen Inhaltsstoffe sind auch äußerst gesund. Minze beispielsweise, häufige Zutat bei Saucen und exotischen Gerichten, enthält neben Menthol auch Gerb- und Bitterstoffe. Diese unterstützen den Darm bei seiner Verdauungsarbeit. Den ätherischen Ölen der leicht scharf schmeckenden Korianderblätter wird sogar eine antibiotische Wirkung gegen Salmonellen nachgesagt! Auch Dill Basilikum und Estragon fördern den gesunden Stoffwechsel. Schnittlauch, Kresse und Petersilie sind unter anderem berühmt für ihren Gehalt an Vitamin C und Folsäure.

Einige Kräuter sollten nur frisch verwendet werden. Sie verlieren beim Erhitzen ihr Aroma. Die gesundheitsfördernden Inhaltsstoffe sind nämlich teilweise sehr empfindlich. Beim Lagern, nach längerem Kontakt mit Luftsauerstoff, verlieren sie ihre Wirkung.

Essbarer Blumenschmuck?

Viele Kräuter und Gemüse sind nicht nur schmackhaft, sondern auch äußerst dekorativ.

Bärlauch beispielsweise fühlt sich an einer feuchten, nicht zu sonnigen Stelle im Garten wohl. Einmal ausgesät kann es etwas dauern, bis er keimt (er ist Kaltkeimer) und sich entwickelt. Dann aber verbreitet er sich leicht von selbst und er dankt es im Frühjahr mit aromatischen, vitaminreichen Blättern und später attraktiven weißen Blütendolden. Wenn er gut angewachsen ist, können Sie auch einige Zwiebelchen ausgraben und im Topf auf dem Schattenbalkon kultivieren.

Die Kapuzinerkresse mit ihren leuchtenden orangeroten Blüten ist als Bodendecker und Kletterpflanze beliebt. Auf Ihrem Balkon entwickelt sich aus den Blumensamen mithilfe von Kletterschnüren oder einem Rankgerüst schnell ein dekorativer Sichtschutz. Blätter und Blüten schmecken scharf-würzig. Sie sind der Blickfang auf jedem Salatbuffet und gesunde Würze in Dips, Soßen und Pesto.

Die wuchsfreudigen Prunkbohnen, auch Feuer- oder Käferbohnen genannt, sind eigentlich Gemüsepflanzen. Aus den großen Gemüsesamen entwickeln sich bis zu vier Meter hohe Pflanzen. Sie erfreuen mit dichter Belaubung, üppigem Blüten- und Fruchtansatz und einer ertragreichen Ernte. Auf jeden Fall benötigen sie stabile Rankhilfen.

Aus einer Reihe von Töpfen (eine Pflanze pro Topf) entsteht so bald eine gemütliche Laube. Natürlich können diese Gemüsesamen nach den Eisheiligen auch direkt in den Boden gelegt werden. Prunkbohnen können in der Küche wie andere Bohnensamen und -schoten verwendet werden, nämlich nur gekocht. Roh sind sie giftig! Die dekorativen roten, rosafarbenen oder weißen Blüten sind allerdings auch roh genießbar.

Auch aus diesen Blumensamen entwickeln sich Pflanzen mit attraktiven essbaren Blüten: Ringelblume, Kornblume, Gelbe Wucherblume, Kuckucksnelke, Wiesen-Labkraut, Acker-Glockenblume, Malve, Kleiner Wiesenknopf, Knoblauchrauke, …

Kräuter überwintern?

Petersilie, Sauerampfer, Liebstöckel, Zitronenmelisse, Minze und Schnittlauch sind winterfest. Auch die holzigen Sträucher von Salbei und Thymian überstehen den Winter in der Regel problemlos. Ungeschützter Rosmarin kann in strengen Wintern eingehen.

Zweifellos sind alle Pflanzen auf Balkonen der Witterung besonders stark ausgesetzt. Deshalb ist hier ein Winterschutz zu empfehlen. Wer die Möglichkeit hat, kann die Kräuter auch in einem kühlen Treppenhaus überwintern lassen (sparsam gießen!).

Einjährige wie Dill, Kerbel und Kresse werden sowieso alljährlich neu ausgesät.
Wenn Sie auch im Winter frische Kräuter ernten möchten, können sie mit Petersilie und Schnittlauch nach drinnen auf die Fensterbank umziehen oder dort Kresse immer wieder direkt ansäen.