Pferdemist kompostieren

Dendrobena, der rote Riesenwurm, verwandelt Pferdemist in wertvollen Humus

Der Mist der Pferde, das ist ein Thema, das man weder übersehen noch überriechen kann, auch wenn man ein Hobbyreiter mit nur einem Pferd ist.

Produziert doch ein erwachsenes Pferd 10 – 20 Kilo Kot pro Tag und 10 Liter Urin. In einem Jahr sind das rund acht Tonnen Mist, mit Einstreu sogar um einiges mehr. Den Mist kann man auch im Interesse der Pferde nicht einfach auf der Weide liegen lassen. Denn grasen Pferde in der Nähe von Mist, haben diese schnell mit einem Wurmbefall zu kämpfen. Natürlich ist das auch ein Geruchs- und Fliegenproblem.

Bezüglich des Mists gibt es noch etliche Vorschriften, die von Bundesland zu Bundesland verschieden sein können. Da muss jeder Pferdehalter vorher nachfragen, um Strafen zu vermeiden. Allgemein gilt aber überall, dass das Sickerwasser von frischem Mist nicht mit dem Grundwasser in Berührung kommen darf. Ein Kompostieren des Mists ist hier die Lösung, am besten man lässt die Dreckarbeit von Kompostwürmern machen.

Kompostieren, die Vorteile

Das Mistvolumen verringert sich mindestens um die Hälfte.
Es reduziert die Anzahl an Fliegen und schlechten Gerüche
Mist wird in wertvollen Dünger, in „schwarzes Gold“ verwandelt, der sich sowohl für den Indoor- als auch Outdoorbereich überall reger Nachfrage erfreut.

Kompostwürmer, die langfristige Lösung für den anfallenden Pferdemist

Da das Grundwasser vom Sickerwasser des Mists nicht kontaminiert werden darf, muss es allgemein auf einer, mit einer wasserundurchlässigen Mistplatte versehenen Dunglege mindestens acht Wochen gelagert werden.

Die Größe der Dunflege hängt natürlich von der Pferdeanzahl ab. Will man den Mist später kompostieren, empfiehlt es sich, diesen vorher zu schreddern. Dabei darf das Gemisch weder austrocknen, noch zu nass werden. Die Gefahr des Austrocknens besteht vor allem dann, wenn zu viel Sägemehl im Mist enthalten ist. Das Gemisch wird dann zur Nachrottung auf Kompost-Mieten gebracht.

Aus Umweltgründen sollen die Mieten nach 12 Monaten umgesetzt werden. Hier werden nun die Kompostwürmer eingesetzt, die sich mit Vorliebe durch den Pferdemist fressen und diesen zu hochwertigem Humus verarbeiten. Dabei wird der Mist in Flachschichten von 30 Zentimetern angesetzt. Pro Quadratmeter werden dafür 1000 Würmer eingesetzt.

Nach der ersten Schicht wird eine weitere dünne Schicht mit frischem Mist aufgebracht und so weiter. Der Haufen wird dabei immer höher und die Würmer siedeln dabei selbst aus dem jeweils alten, bearbeiteten Material in die Schicht mit dem neuen Nahrungsangebot über. Pro Tag verspeist ein Wurm die Menge seines eigenen Körpergewichts. Etwa sechs Quadratmeter Entsorgungsfläche rechnet man für ein großes Pferd. Nach einem Jahr legt man neben der alten Miete eine Neue an. Und die Würmer ziehen wieder von selbst zu dem neuen Nahrungsangebot.

 

Die Rotwürmer Dendrobena hortensis und Dendrobena veneta

Das ist eine preisgünstige, einmalige Anschaffung. Denn wenn die Würmer optimale Bedingungen haben, vermehren sich diese laufend weiter.

Will man mit seiner Wurmschar umziehen, braucht man nur die obersten 20 Zentimeter des Haufens abheben, da sich darin die jeweils ganze Belegschaft befindet.

Die Würmer selbst sind sehr widerstandsfähig, äußerst schnell und aktiv und wandern immer schnell zum nächsten Nahrungsangebot.

Gefallen diesen ihre Lebensbedingungen nicht, können sie auch entwischen. Dafür sind das aber auch sehr aktive Kompostwürmer, die hochwertigen Wurmhumus liefern. Private Haushalte können sich natürlich auch eine Wurmkiste kaufen, in der sie ihre Küchenabfälle verarbeiten lassen.

Sehr wichtig:

Eines ist bei den robusten Dendrobena hortensis, wie übrigens auch bei allen anderen Kompostwürmern, zu beachten. Alle Wurmkuren, wie sie unter anderem auch für Pferde verabreicht werden und manche Medikamente sind absolut tödlich für den Wurmbestand. Mist, der solche Substanzen enthält, darf nicht mit den Würmern in Berührung kommen.