Microgreens – Kleine Pflanzen, große Wirkung

Man muss kein Gärtner oder Profikoch sein, um die Möglichkeiten der Microgreens zu nutzen. Sie wachsen und gedeihen auf jeder Fensterbank und in jedem Pflanztopf.
In der gehobenen Gastronomie sind sie bereits fester Bestandteil von Rezepten und kreativen Serviervorschlägen. Der neue Food-Trend kommt aus den USA und wird auch bei uns immer beliebter.

Was sind Microgreens?

Microgreens sind keine neuen Züchtungen, sondern Kulturpflanzen, die jeder kennt, zum Beispiel Brokkoli, Erbsen, Salat oder Kräuter.

Das Geheimnis: Microgreens werden als junge Keimpflanzen geerntet. Zu diesem Zeitpunkt sind sie schon voll von Vitaminen, Proteinen und Spurenelementen und haben einen eigenen Geschmack ausgebildet.

Einige Microgreens schmecken süß, andere sind mild oder scharf. Wer jetzt sofort an Sprossen denkt, der liegt nur halb richtig. Es gibt Unterschiede.

Unterschiede zwischen Sprossen und Microgreens

Sprossen werden ohne Erde und ohne Sonneneinstrahlung gezogen. Man legt sie einfach ins Keimgerät und spült sie täglich mit Wasser.Microgreens gedeihen jedoch in Erde oder auf einem Naturfaser-Vlies und brauchen Tageslicht. Während die Sprossen nach zwei Tagen verzehrfertig sind, brauchen die Microgreens bis zu zwei Wochen für die Ausbildung von Keimblättern und die Photosynthese.

Sprossen sind blass, Microgreens sind grün und saftig.

Wie werden Microgreens gezogen?

Die Anzucht von Microgreens ist kinderleicht.Man braucht Samen, etwas Erde oder Natur-Vlies und ein Pflanzgefäß. Schon kann es losgehen.

Lediglich große oder sehr harte Kerne sollte man vor dem Einpflanzen über Nacht ins Wasser legen, zum Beispiel Erbsen, Bohnen oder Sonnenblumenkerne. Die Saat wird dicht ausgelegt, denn die Pflanzen brauchen wenig Platz, weil sie nicht auswachsen werden.

Es ist sogar möglich, die Sorten zu mischen, wenn sie eine ähnliche Keimzeit haben. Nun kommt das Pflanzgefäß noch auf die Fensterbank und mit ein wenig Wasser und Geduld, sind die Microgreens nach wenigen Tagen fertig zum Verzehr.

Wie werden Microgreens zubereitet?

Die Jungpflanzen werden kurz überm Boden abgeschnitten und vorsichtig gewaschen. Und mehr muss man auch gar nicht machen, um die würzigen Geschmacksrichtungen zu genießen und jede Menge Vitalstoffe zu tanken.

Allerdings gibt es ein paar Kleinigkeiten zu beachten. Microgreens halten sich nach dem Ernten nicht lange. Einfrieren kann man sie leider auch nicht. Sie werden frisch und roh serviert, als Dekoration, im Quark, Salat oder Smoothie. Auch auf einem Brot mit Frischkäse sind sie ein Genuss. Jede Jungpflanze schmeckt anders, so dass man mit den unterschiedlichen Aromen experimentieren kann.

Gärtnern ohne grünen Daumen

Für den Anbau von Brokkoli, Grünkohl, Radieschen, Mangold, Erbsen und Bohnen braucht man jede Menge Platz und sehr viel Erfahrung, damit das Gemüse gedeiht. Es ist frustrierend, wenn die Pflanzen trotz aller Vorsicht eingehen oder von Schädlingen befallen werden.Microgreens hingegen haben den Erfolg quasi mit in der Samentüte. Man muss nicht düngen, es wächst kein Unkraut und man braucht noch nicht einmal einen grünen Daumen, damit die Zucht gelingt.

Das neue Superfood ist ideal für Hobbygärtner, die keinen Platz, keine Zeit und keine Erfahrung haben. Alle anderen dürfen natürlich bei den kleinen Fitmachern auch zugreifen. Sogar Gemüse-Verweigerer kommen so zur täglichen Portion Pflanzenpower mit Vitaminen und Proteinen. Und Hobbyköchen tun sich ebenfalls ganz neue Möglichkeiten in Sachen Geschmack und Dekoration auf.